Wir über uns
Wer sind wir
Das Leben des Vereins konzentriert sich in unserer bunten Villa im Herzen Greifswalds in der Goethestraße 1. Seit 2001 waren wir als Verein dort offizieller Mieter. Die Stadt übernahm anfangs grundlegende Maßnahmen, um das Haus in einen bewohn- und nutzbaren Zustand zu bringen. Durch fortwährenden Einsatz von Vereinsmitgliedern haben wir heute zwei intakte Häuser: das Hauptgebäude und ein kleines Wohnhaus dahinter. Im Hauptgebäude befinden sich ein gemütliches Vereinscafé, der große Veranstaltungssaal, ein Bandproberaum, ein Büroraum und 8 WG-Zimmer plus Gästeraum. 2011 konnten wir das Haus als Verein kaufen und somit für die Zukunft für gemeinnützige Zwecke sichern.
In den letzten 14 Jahren wuchs das Haus und wir mit ihm. „Wir“ lässt sich dabei nicht in eine rationale Zahl fassen.“Wir“ sind alle die Menschen, die mit ihrem Enthusiasmus geholfen haben und helfen, das Projekt zu realisieren, es am Leben zu halten. Ohne sie würde das Haus als solches nicht existieren.
Mit und bei den verschiedenen gemeinsamen Arbeiten versuchen wir, Fragen auf den Zahn zu fühlen, welche oft Gefahr laufen im alltäglichen Leben unserer heutigen Gesellschaft unter zu gehen. Wir finden nicht immer Antworten, hoffen aber, dass schon die Reflexion uns weiter bringen kann. Wir wollen mit unserem Leben in und um dieses Haus eine Wirklichkeit entwerfen, die uns bestärkt, ihre Aufgaben ernst zu nehmen und sie in diese Gesellschaft auszutragen und einzubringen. Was wir uns erhoffen, ist ein Verständnis für jene Wirklichkeit, denn sie versucht, den Problemen und auch Vorzügen dieser Gesellschaft zu begegnen.
Geschichte des Vereins
Die Idee zu diesem Projekt kam einigen jungen Leuten im Sommer 2000. Die Motivation erhielten sie aus Erfahrungen im Ausland, der gähnenden Leere vieler Häuser in der Innenstadt Greifswalds und der in Deutschland aktuelle Diskurs um Fremdenfeindlichkeit. Sie wollten die Begegnungen mit anderen Kulturen in Deutschland tatsächlich leben und so den Alltag bereichern.
So wurde im Winter 2000/2001 der Verein des Internationalen Kultur- und Wohnprojektes gegründet, dessen Basis in der ehrenamtlichen Arbeit junger engagierter Leute liegt. Noch fehlte ein Haus, doch bald fiel die Aufmerksamkeit auf die leer stehende Villa in der Goethestraße 1. Nach vielen Behördengängen und in Zusammenarbeit mit der BauBeCon (städtischer Sanierungsträger) und dem Stadtplanungsamt, wurde der Einzug im Januar 2001 möglich.
Geschichte des Hauses
Im Laufe der Jahrzehnte wehte ein wechselnder Geist durch die großzügigen Räume der Goethestraße 1.
Die
Alten Herren des Akademischen Turnvereins waren zu Beginn des
20.Jahrhunderts von Nachwuchssorgen geplagt. Ein repräsentatives Haus in
zentraler Lage sollte da Abhilfe schaffen. Man schrieb das Jahr 1911
und bereits ein Jahr später war das neue Vereinshaus erbaut, großzügig
ausgestattet mit einem Saal für 100 Personen, mit sich über große
Flügeltüren anschließendem Ess-, Spiel- und Billardzimmern, Veranda,
Weinkeller und Mädchenkammer und einem geräumigen Fechtboden. Allerdings
währte die Freude des Akademischen Turnvereins (1923/24 umbenannt in
Akademische Turnverbindung) am neuen Haus nicht lange. 1934 wurden die
Verbindungen verboten und die Verbindungshäuser in aller Regel Ende der
30er Jahre verkauft. Im Greifswalder Adressbuch von 1937 ist die Stadt
als Eigentümer des Gebäudes eingetragen und als Bewohner der
Fischhändler Paul Köppen.
1942 wurde das Haus vorübergehend von
der Kinderklinik der Universität (Soldmannstraße 15) als Außenstelle
genutzt. Von 1947-1955 fand die Volksbücherei ein vorübergehendes
Domizil in den Räumen des Hauses. Eine Anordnung des Ministers für
Kultur zur strukturellen Vereinigung der Kreisbibliotheken mit den
vorhandenen Stadtbibliotheken ab 1.1.1955 erzwang infolge Raummangels
Mitte Juni 1955 den Umzug beider Einrichtungen ins Rathaus. Nach diesen
wechselvollen Jahren diente das Gebäude zu DDR-Zeiten ohne größere
Umbauten dem Kreisschulamt als Arbeitsort. So wecken der für Sitzungen
genutzte Saal oder das Schild „Sachbearbeiter für Besoldung“ noch heute
viele Erinnerungen bei Greifswalder Lehrern. Hinzu kam in dieser Zeit
ein in Eigenleistung errichtetes Hofgebäude, in Form eines Flachbaus mit
fünf Zimmern und zwei Garagen.
Nach der Wende fand das
Landesinstitut für Schule und Ausbildung (L.I.S.A.) mit dem
Lehrerprüfungsamt seinen Sitz in der Goethestraße 1, bis sie 1999 in der
Bahnhofstraße ein neues Domizil bezogen.
Ca. 1 Jahre standen die
Räumlichkeiten mehr oder weniger leer und wurden als Band- Probenräume,
für Kunstpräsentationen, als Büro und Abstellraum genutzt.
Auf der
Suche nach einem geeigneten Objekt für die Verwirklichung von vagen
Ideen stießen die Begründer des IKuWo im Oktober 2000 auf die im
Stadtbesitz befindliche Goethestraße 1. Sofort war klar: Das ist unser
ideales Haus! Und das erste Konzept wurde anhand der sich bietenden
Möglichkeiten schnell konkret: Der Saal steht offen für Vorträge,
Lesungen, Feste, auf der Hofseite ist ein Café entstanden, Keller und
Garagen werden als Werkstätten genutzt. Die Zimmer im Obergeschoss des
Haupthauses und in der Baracke auf dem Hof dienen hingegen als Wohnraum.
Ab Januar 2001 war in der Baracke ein „Kontaktbüro“ geschaffen und seit
April 2001 konnten wir auch das Haus für Veranstaltungen nutzen. Den
großen Auftakt bildete ein internationales Workcamp im Juni/Juli des
Jahres, wo in Eigenleistung die Südfassade des Hauses mit Fresken und
Mosaiken farbenreich saniert wurde.
Mit der Neueindeckung des Daches,
Ausbesserungen im Dachstuhl und der Installation eines neuen
Heizkessels konnten der Verein seine Aktivitäten in trockenen und ab
Dezember 2001 warmen Räumen fortsetzen.
Auch wenn für die als Sofortmaßnahmen geplanten Bauvorhaben wie z. B. die Trockenlegung des Kellers von Seiten der Stadt bereits keine Gelder mehr zur Verfügung stehen, bieten die Gebäude trotz aller Provisorien bereits einen Raum, der nach Jahrzehnten von Hierarchien, Richtlinien und festen Strukturen verschiedener Ausrichtungen geprägt ist von Selbstorganisation, Kreativität, Freiräumen und Eigeninitiative.
Pressemitteilungen
Statement des IKUWO zum #niemandmusstätersein
Auch wir haben in den vergangenen Monaten den Outcall von #niemandmusstätersein auf Instagram und Twitter verfolgt.Wir sehen den Umgang der Band mit den Vorwürfen kritisch und fordern, dass sich Label und aktive Bandmitglieder klar zu den aktuellen Vorwürfen positionieren. Wir als Haus und Teil der linken Szene in MV sehen uns und andere Veranstalter und…
„Wen rufst Du, wenn Polizei Täter ist? #polizeiproblem“
Ein Transparent mit dieser Aufschrift wurde am 08. Juli 2020 am Haus des Internationales Kultur- und Wohnprojekt e.V. (IKUWO) in Greifswald angebracht.
Transparent in Gedenken an George Floyd am IKUWO angebracht
Am Freitag den 05. Juni 2020 installierten wir, das Internationale Kultur- und Wohnprojekt e.V. in Greifswald, an unserer Fassade ein Transparent in Gedenken an George Floyd und gegen rassistische und mörderische Polizeigewalt. Das Transparent trägt die Aufschrift „Rassismus tötet, Polizei mordet! RIP Big Floyd“. Es drückt unsere Anteilnahme mit dem Ermordeten und seinen Hinterbliebenen aus….
Pressemitteilung des IKuWo e.V. zur kleinen Anfrage der AfD an die Landesregierung vom 09.08.2018
09.08.2018 18:00 MESZ Die Hoffnung der AfD-Landespolitiker, mittels einer kleinen Anfrage an die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns das Internationale Kultur- und Wohnprojekt (IKuWo) in Greifswald als Ansammlung „linksextremistischer Straftäter“ zu diffamieren erfuhr mit der nun erfolgten Antwort einen deutlichen Dämpfer. Die zuständigen Behörden des CDU-geführten Innenministeriums, welche im Hinblick auf die öffentliche Kriminalisierung linker Strukturen sonst sehr…
Pressemitteilung des IKuWo e.V. zur Demonstration vom 29.07.2018
Heute (29.7.2018) haben sich 250 Menschen versammelt, um unter dem Motto „Gemeinsam für selbstbestimmte Freiräume – gegen rechte Meinungsmache und Kriminalisierung linker Politik“ ihrer Solidarität mit dem Internationalen Kultur- und Wohnprojekt (IKuWo e.V.) Ausdruck zu verleihen. Laut Aufruf nahmen Freundinnen und Freunde des IKuWo die Hausdurchsuchung vom 19.07.2018 und die vorangegangene diffamierende Berichterstattung von Polizei…
Demonstration / Sonntag 29.07.2018 / 14 Uhr / Greifswald Marktplatz
Gemeinsam für selbstbestimmte Freiräume – Gegen rechte Meinungsmache und die Kriminalisierung von linker Politik- Am Donnerstag letzte Woche haben fast 100 Polizeibeamt*innen an zwei Orten in Greifswald Hausdurchsuchungen durchgeführt. Wegen eines Stück Stoffes drangen sie voll vermummt und bewaffnet in Vereinsräume des IKUWO (Internationales Kultur- und Wohnprojekt)und Privaträume ein. In den Tagen danach dominieren die…
Stellungnahme des IKuWo e.V. vom 22.07.2018 ergänzend zur Presse Mitteilung vom 19.07.2018
Im Folgenden möchte der IKuWo e.V. als Verein Stellung zur Hausdurchsuchung vom 19.07. 2018, sowie zur anschließenden Berichterstattung und damit einhergehenden Falschmeldungen nehmen. Gegen 08:00 Uhr wurden am Donnerstag Morgen Bewohner*innen des Hauses auf sich auf dem Vereinsgelände befindende Polizeikräfte aufmerksam. Ohne Versuche der Kontaktaufnahme begannen die Beamt*innen – unter ihnen vermummte BFE-Kräfte, zwei Polizeihunde,…
Pressemitteilung zur Hausdurchsuchung vom 19.07.2018
Wir sind entsetzt und empört über die völlig unverhältnismäßige Durchsuchung unserer Räumlichkeiten durch die Polizei am gestrigen Morgen. Bis zu 60 Polizeibeamte wurden bei der Durchsuchung der Vereins-und Privaträume unseres Hauses eingesetzt, u.a. positionierten sich behelmte Uniformierte direkt auf der Straße unmittelbar vor unserem Haus. Laut des Durchsuchungsbeschluss steht dieser Einsatz in Verbindung mit einem…
Unterstützer*innen Schreiben Juni 2018
Wir, die Unterzeichner*innen dieses Schreibens, haben mit Irritation das Bild wahrgenommen, das nach den Ereignissen vom 10. Juni 2018 in der Öffentlichkeit vom IKuWo e.V. (Internationales Kultur-und Wohnprojekt) gezeichnet wurde. Dieses spiegelt nicht unsere Auffassung vom 17-jährigen arbeiten und Wirken des Vereins wider, weshalb wir es im Folgenden korrigieren möchten. Wir sehen es kritisch, dass…
Unsere Antwort auf die „Kleine Anfrage“ der CDU Fraktion Greifswald
Wir sind das Internationale Kultur- und Wohnprojekt in Greifswald, kurz IKuWo. Bezüglich der Vorfälle vom 10.06.2018 in der Goethestraße hat die Fraktion der CDU in der Greifswalder Bürgerschaft, namentlich Herr Hochschild, eine „Kleine Anfrage“ an die Verwaltung der Universitäts- und Hansestadt Greifswald gerichtet. Als ehrenamtlich und gemeinnützig tätiger Verein möchten wir die Verwaltung gerne bei…
Pressemitteilung des IKuWo Greifswald, 13. Juni 2018
In der Nacht vom 9. auf den 10. Juni 2018 kam es auf dem Gehweg der Goethestraße auf Höhe des Internationales Kultur- und Wohnprojektes (IKuWo), laut Pressemitteilung der Polizei vom 11. Juli 2018, zu einem Zusammenstoß von drei Unbekannten und einem Mitglied einer Studentenverbindung. Aufgrund der sommerlichen Temperaturen am vergangenen Wochenende hielten sich viele der…