IKUWO
Veranstaltung

Vortrag und Diskussion: Materialistische Rassismuskritik

Veranstaltung

In der dominanten antirassistischen Bildungsarbeit in Deutschland wird Rassismus häufig als irrationales Vorurteil, das auf „Bildern im Kopf“ beruht, eingeführt. Es wird zwar oft betont, dass Rassismus strukturell und institutionell ist und im Zusammenhang mit Macht steht. Die Frage nach den konkreten gesellschaftlichen Zusammenhängen und historischen Konstellationen des Rassismus bleibt aber häufig offen.

Daraus resultiert die Auffassung, dass den Ursachen rassistischer Gewalt und Unterdrückung durch eine individuelle Auseinandersetzung mit den eigenen „Privilegien“ oder „Bildern im Kopf“ beizukommen wäre.

Rassismus ist aber kein Phänomen eines falschen Bewusstseins, das allein durch Reflexion abtrainiert werden kann. Rassismus ist ein soziales Verhältnis, das täglich Gewalterfahrungen produziert. Umso nötiger daher eine Auseinandersetzung, bei der sich Antirassist:innen als aktive Individuen mit eigenem Interesse an der Bekämpfung von Rassismus begreifen. In dem Vortrag werden einige Leerstellen in der deutschen Rassismusdiskussion thematisiert und Ansatzpunkte zu einer materialistischen Kritik an Rassismus und dem Zusammenhang von Rassismus, Kapitalismus und Staat vorgestellt.

Vortrag und Diskussion mit Dounia Ablali